Wie kann ich mein Motzen abschalten?

Ich fange immer wieder meist abends an zu „motzen“, d. h. ich versuche wertschätzende Kritik zu üben, mein Partner fühlt sich verletzt/unfair behandelt und es entsteht schlechte Stimmung und Distanz.

Wir sind knapp ein Jahr zusammen und alles läuft prima, außer dass ich immer wieder (wöchentlich) diese Motzerei starte, die uns aus der Bahn wirft und im schlimmsten Fall als Protestpolka klassifiziert werden könnte. Hinter der Motzerei steht meines Erachtens Angst/Unsicherheit, dass mein Partner es doch nicht ernst mit mir meint, mich betrügen könnte oder etwas vor mir verheimlicht.

Ich hatte ähnliche Probleme auch mit meinem Ex-Partner. Diese Beziehung war sehr schwierig, da wir in sieben Jahren nie wirklich zueinander fanden. Meine Motzerei machte es zeitweise noch viel schlimmer. In meiner jetzigen Beziehung, die mir sehr viel bedeutet, möchte ich dieses Verhaltensmuster ablegen und weiß nicht wie, da ich Angst habe mit meiner destruktiven Art / Motzerei alles kaputt zu machen.

Wie kann ich das Motzen „abschalten“ bzw. Kritik so äußern, dass es uns weiterbringt (konstruktiv) ist?

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Wir versuchen zu schützen, was uns wichtig ist

Wir verstehen, wie schwierig die Situation für euch ist und gleichzeitig ist es für uns gut nachvollziehbar. Wir Menschen fangen an zu „motzen“, wenn wir unsere Liebe bedroht sehen. So sind wir halt.

Wir sind beeindruckt, dass du erkennst, dass ihr euch in einem negativen Beziehungsmuster verfangen habt, dir Gedanken darüber machst, wie ihr das ablegen könnt und Wege sucht, dies zu durchbrechen.

Wenn Partner sich kennenlernen, entdecken sie, wie schön es ist, irgendwie komplementär zu sein und gleichzeitig in die Tiefe ähnliche Gefühle zu haben. Wenn es unsicher wird, versuchen wir beide diese Beziehung zu schützen, auf die Art wie wir es aus vergangenen Beziehungen gelernt haben. Du versuchst eure Beziehung zu verbessern durch wertschätzende Kritik. Dein Partner versucht das vielleicht durch so viel wie möglich Ruhe in eure Beziehung zu bringen. Der Nachteil ist, dass wir mit unserer Schutzstrategie uns gegenseitig in die Ecke drängen – obwohl wir beide gute Absichten haben. Und oft ist das, sowie bei euch, eine Protestpolka.

Du schreibst wichtige Sachen, z. B. dass hinter deine Motzereien, die Angst/Unsicherheit vor Distanz steckt: dass dein Partner es doch nicht ernst mit dir meint, dich betrügen könnte oder etwas vor dir verheimlicht. Hast du mal versucht, mit deinem Partner über deine Angst zu reden? Das klingt vielleicht einfach, ist es aber nicht. Es kann sein, dass es schwierig ist, Wörter für deine Gefühle zu finden, oder dass es für dich ein Risiko ist, dich so verletzlich zu zeigen. Es kann auch sein, dass dein Partner es als Kritik auffasst und das Gespräch blockt.

Oft hilft es Paaren hierzu die Anleitung zu einem LOVE- oder „Halt mich fest“-Gespräch zu benutzen. Diese findest du unter:

Und wenn das nicht klappt, ja, dann wäre es hilfreich ein EFT-Paartherapeut*in aufzusuchen: https://www.eftcd.de/therapeuten-finden/#eft-therapeuten

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