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Ich traue mich nicht ihn anzusprechen

Seit einiger Zeit ist ein neuer Typ in meinem Freundeskreis dabei, den ich echt interessant finde. Er ist cool und lustig, und wir haben uns hin und wieder schon unterhalten, aber ich bin einfach voll nervös, wenn er dabei ist und habe Angst mich zu blamieren. Ich würde ihn echt gerne besser kennen lernen und gucken, ob sich etwas mehr als Freundschaft entwickeln könnte. Ich wünsche mir so sehr, dass er mich um ein Date bittet. Das wäre einfach toll. Ich traue mich einfach nicht, ihn selbst anzusprechen. Es wäre super peinlich, wenn er gar kein Interesse an mir hat, und ich glaube, danach könnte ich ihm gar nicht mehr in die Augen schauen. Das wäre für unsere Clique dann echt blöd… Was soll ich tun?!

Bleib dir treu

Wenn wir uns verlieben, spielen auch unsere Gedanken oft verrückt. Du hast jemanden kennengelernt, der dir nicht mehr aus dem Kopf geht. Du wünschst dir, dich auch mal zu zweit mit ihm zu treffen. Vielleicht geht es dir so, dass du viele Szenarien in deinem Kopf durchspielst, wie du ihn ansprechen könntest. Dabei kommen Gedanken wie „Wann ist der richtige Zeitpunkt?“, „Was soll ich sagen?“ oder „Was, wenn es in die Hose geht?“. Wir haben ein Bedürfnis nach Bindung und nach dem Gefühl, angenommen zu werden. Durch eine mögliche Ablehnung fühlen wir uns bedroht, weshalb solche Gedanken Angst machen. Am schönsten wäre es, wenn er es einfach übernehmen würde.

Im Moment befindest du dich in einem Raum der Ungewissheit. Ihr versteht euch gut, aber du weißt nicht, ob er vielleicht auch mehr in dir sieht als nur eine Bekannte. Der direkte Weg, um aus der Ungewissheit auszubrechen, wäre es tatsächlich, ihn anzusprechen. Es ist allerdings auch ein Schritt, der viel Mut kostet. Eine vielleicht einfachere Möglichkeit wäre es, sich langsam anzunähern und so Sicherheit zu gewinnen. Ein großer Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation passiert nonverbal. Wie schaut ihr euch an? Lächelt ihr euch an? Wie ist die Körperhaltung? Gibt es „zufällige“ Berührungen? Wie reagiert er auf nonverbale Signale? Wenn sich eure Blicke immer wieder treffen, wenn er zurück lächelt, wenn er auch selber den Kontakt und deine Nähe sucht, dann kann das alles schon Mal den Weg ebnen, ihn anzusprechen.

Wir können Angst nur überwinden, indem wir uns in angstauslösende Situationen begeben und erkennen, dass wir diese überstehen. Wir befürchten, dass die Angst in der Situation immer weiter ansteigen wird und irgendwann nicht mehr auszuhalten ist. In der Situation merken wir aber dann, dass sie irgendwann abflacht und sogar beginnt zu sinken!

Es ist allerdings auch verständlich, dass du befürchtest, dass ein Offenlegen deiner Gefühle zu einer komischen Atmosphäre in eurem Freundeskreis führen könnte, wenn sie nicht erwidert werden.

In der Sozialpsychologie wurden Faktoren untersucht, die dazu führen, dass wir Menschen sympathisch finden und uns sogar in sie verlieben. Dabei kam heraus, dass räumliche Nähe, Vertrautheit und Ähnlichkeit die Wahrscheinlichkeit für Sympathie erhöhen. Was du also bei euren Treffen machen kannst, ist, in seiner räumlichen Nähe zu sein, wie z.B. auf demselben Sofa zu sitzen. Je öfter ihr euch seht, desto vertrauter wirst du ihm außerdem sein. Finde heraus, welche Gemeinsamkeiten euch verbinden. Womit verbringt ihr eure Freizeit? Vielleicht lassen sich dabei sogar gemeinsame Unternehmungen finden, bei denen ihr einander besser kennen lernen könnt.

Schließlich lässt sich noch sagen: Bleib ehrlich und dir selbst treu. Versuche nicht um jeden Preis, in seiner Nähe zu sein oder Gemeinsamkeiten zu finden, wenn es eigentlich gar keine gibt, oder du das Gefühl hast, er geht nicht auf dich ein. Mit der Zeit wird sich wahrscheinlich auch deine Nervosität legen. Wir wünschen dir viel Erfolg und auch etwas Leichtigkeit, denn die Liebe ist auch ein Abenteuer, das genossen werden kann.

Dein Lovie-Team

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