Emotions­fokussierte Paartherapie (EFT)



Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) nach Dr. Susan Johnson ist eine der am besten erforschten und wirksamsten Paartherapie-Methoden, die uns heute zur Verfügung stehen. Langzeitstudien haben gezeigt, dass ca. 90% der Paare, die eine EFT-Paartherapie in Anspruch nehmen, signifikante Verbesserungen erzielen und 75% der Paare von ihrem Beziehungsstress „genesen“.

Die EFT integriert die aktuellsten Erkenntnisse aus der Bindungs- und Emotionsforschung und der partnerschaftlichen Gefühlsregulation.

In den USA und einigen europäischen Ländern (z.B. den Niederlanden) gehört EFT zu den am meisten angewandten Formen der Paartherapie und auch in Deutschland ist sie dabei sich immer mehr zu etablieren.

Das Besondere an der Emotionsfokussierten Paartherapie ist, dass sie die Arbeit mit Emotionen als wichtigste Triebkraft therapeutischer Veränderung nutzt - im Gegensatz zu anderen Paartherapie-Formen, die eher auf das Erlernen von Kommunikationsregeln oder das Finden schneller (aber oft oberflächlicher) Lösungen fokussieren. Indem auf emotionaler Ebene wieder eine Verbindung entsteht, ändert sich das Kommunikationsverhalten wie von selbst und es können viel leichter Lösungen für Probleme gefunden werden, die vorher ausweglos erschienen.

Vorgehen

Die Emotionsfokussierte Paartherapie gliedert sich in drei Phasen:

  1. Verstehen und Verlassen von negativen Mustern und Teufelskreisen
  2. Erneuerung des emotionalen Bandes
    Hier geht es darum, die zugrunde liegenden Geschichten, Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen und sie dem Partner direkt zu zeigen. Dies kann sich sehr verletzlich anfühlen und Mut erfordern. Es ermöglicht die Begegnung auf einer tieferen, sehr persönlichen Ebene. In dieser Phase passiert die tiefste und nachhaltigste Veränderung der Paartherapie. Wichtige Fragen dabei sind:
    • was braucht ein zurückgezogener Partner, um sich wieder mehr engagieren zu können?
    • was braucht ein verhärteter Partner, um wieder weicher und zugänglicher zu werden?
    • welche Bindungsverletzungen müssen noch aufgearbeitet werden?
  3. Sicherstellen der Nachhaltigkeit, durch das Etablieren bindungsfördernder Beziehungs-Rituale und Lösungen für alte Probleme, die helfen, die erzielten Veränderungen aufrechtzuerhalten

Die Phasen sind nicht immer voneinander abzugrenzen und gehen oft ineinander über. Mehr Information zu der Phasen und Schritten der emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) ist zusammengefasst in der EFT-Landkarte.

Studien haben gezeigt, dass die positiven Veränderungen sich auch nach einer EFT-Paartherapie häufig weiter fortsetzen. Genau wie ein Teufelskreis sich immer mehr in eine negative Richtung verstärken kann, können auch positive Interaktionsspiralen entstehen und die Beziehung auch nach Beendigung der Therapie weiter in eine positive Richtung lenken!

Paartherapie bei psychischen und körperlichen Erkrankungen

Die Emotionsfokussierte Paartherapie hat sich auch mit hoch belasteten Paaren bewährt. Studien zeigen Erfolge bei Paaren mit Depressionen, Posttraumatischen Belastungsstörungen und chronischen körperlichen Erkrankungen, z.B. Herzerkrankungen.

Für einen Forschungsüberblick siehe: https://iceeft.com/eft-research-3/

#waszutun

Was ein Paar in EFT zu tun hat...

• Neugierig sein, sich selbst und den Partner tiefer zu verstehen

• Die Idee eines negativen Zyklus inklusive Eigenanteil akzeptieren

• Den eigenen Anteil im negativen Zyklus beschreiben können

• Den Anteil des Partners im negativen Zyklus beschreiben können

• Der negative Zyklus deeskalieren

Sich weicher / verletzlich zeigen, Risiken für Verbindung eingehen

• Aus Kerngefühlen heraus auf den anderen zugehen

• Eingestimmt auf die Kontaktaufnahme des Partners zu reagieren

• Einen positiven Zyklus kreieren

Auf dem Weg zu einer sicheren Bindung

Artikel von Mark Froesch über den EFT-Ansatz
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